Information 1 | Organhandel |
Hauptsächlich werden Nieren verkauft. Aber auch andere Organe, z. B. Augen oder Haut werden angeboten.
Ein Spender, der mit dem Geld einen bescheidenen Teeladen eröffnet hatte, sagte: Ich wäre auch bereit, eines meiner Augen oder eine Hand zu verkaufen, wenn man mir den entsprechenden Preis bieten würde.1
Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass mit der Zunahme der Operationstechniken bei der Lebendspende auch Teile der Leber, des Pankreas oder der Lunge zum Handel angeboten werden könnten.
Die folgenden Prozentzahlen beziehen sich auf diejenigen, die nachuntersucht wurden.
Mögliche Folgen:
Blutungen können sofort nach der Entnahme auftreten,
retroperitoneale Infektionen und Lungenembolien (0-7%),
chronische Infektionen der Harnwege (1,9- 16%),
Hernien (3,6%),
Obstruktionen (Verschluss, Verstopfung, Verlegung) der Eingeweide.
7,6% bis 11,4 % der PatientInnen berichten über lokale Wundschmerzen zwischen 1 und 19 Jahren nach der Entnahme.
Es kann zur Proteinurie (30-40%) und lokaler Glomerolosklerose kommen, also zur Schädigung der verbleibenden Niere.
Unterschiedliche Angaben gibt es zur Hypertension. Das Risiko beträgt zwischen 2,4% und 45% nach Angaben verschiedener Autoren und Untersuchungen. Andere Autoren sind der Meinung, dass das Risiko nicht höher ist als bei der allgemeinen Bevölkerung, die sich nicht explantieren lässt. Außerdem kann eine engere genetische Verwandtschaft zwischen den SpenderInnen das Risiko erhöhen, dass die SpenderIn die gleiche Nierenerkrankung bekommt wie die EmpfängerIn.2
Natürlich darf nicht vergessen werden, dass der Verkauf von Teilen des eigenen Körpers sich auch psychisch auswirken kann (Vgl. S. 40). Die folgende Aussage einer Frau verdeutlicht den Zusammenhang zwischen dem möglichen Verlust der Selbstachtung und dem Verkauf des eigenen Körpers. Eine zweifache Mutter, die - nachdem ihr Mann seine Arbeit verloren hatte - eine ihrer Nieren verkauft hatte, stellte fest: »Es gab nur eines, was ich verkaufen konnte, ohne meine Selbstachtung zu verlieren: eine Niere.«3
1Kimbrell, A.: Ersatzteillager Mensch. Campus 1994, S. 39.
2Michielsen, P.: Medical Risk and Benefit in Renal Donors: The Use of Living Donation Reconsidered.
Vgl.: Bonomini, V. Medical Risk and Benefit in Renal Donors: The Use of Living Donation Is Justified. In: Land, W. & Dossetor, J. B. Organ Replacement Therapy: Ethics, Justice and Commerce. Springer 1991, S. 32ff.
3Kimbrell, A. Ersatzteillager Mensch. Campus 1994, S. 39.