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»Hirntod« bzw. »Hirntodkonzept«


Messbereiche bei der Hirntoddiagnostik (EEG-Messung und klinische Diagnostik

Quellenangaben für die Lehrmappe "Organspende … kritisch betrachtet" von Dipl.-Psych. Roberto Rotondo

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Messbereiche bei der Hirntoddiagnostik (EEG-Messung und klinische Diagnostik

Quellenangabe für den Messbereich der EEG-Messung:

"Um den Hirntod festzustellen, ist keine apparative Zusatzuntersuchung vorgeschrieben; die Diagnose "Hirntod" kann nur mit den Mitteln der körperlichen Untersuchung plus Messung der Blutgase gestellt werden (Bundesärztekammer 1997). […] Im übrigen würde eine zusätzliche EEG-Ableitung noch nicht den Beweis liefern, dass alle Hirnfunktionen erloschen sind. Ein unter Routinebedingungen abgeleitetes EEG spiegelt nur die Aktivität von ca. 3 mm oberflächlich gelegener Hirnrinde wieder. Nach Aktivität in tieferen Hirnregionen, wie zum Beispiel den basalen Schläfenlappen, könnte zusätzlich mit intraoperativ einzubringenden Tiefenelektroden gesucht werden. Schon Ende der sechziger Jahre haben Neurochirurgen nachgewiesen, dass mit dieser Methode noch hirnelektische Aktivität nachweisbar war, obwohl das Routine-EEG isoelektrisch war, also eine Null-linie zeigte (Findji 1970)."

Quelle: Dr. Martin Klein. Hirntod und Hirntoddiagnostik - eine kritische Betrachtung. In: Handbuch Intensivpflege. 5. Erg.Lfg. 6/98. Meier, Friesacher, Lange. S. 3.

Quellenangabe für den Messbereich der klinischen Untersuchung:

"Nachweis der Hirnstamm-Areflexie erfolgt durch Prüfung von fünf verschiedenen Reflexmustern, welche die Funktion des Hirnstamms auf unterschiedlichen anatomischen Ebenen repräsentieren:

2.1 Pupillenreaktion
[…]

2.2 Okulozephaler Reflex
[…]

2.3 Hornhautreflex
[…]

2.4 Schmerzreaktion im Gesicht
[…]

2.5 Würgreflex
[…]

2.6 Ausfall der Spontanatmung
[…]

Dieser Test wird aus zweierlei Gründen an die letzte Stelle dieser Aufzählung gestellt: zum einen repräsentiert er den Funktionszustand des Atemzentrums, welches im Bereich des verlängerten Markes (Medulla oblongata) - und damit an der untersten Grenze des vom Funktionsausfall erfassten Gehirns am Übergang zum Rückenmarkt - lokalisiert ist; …"

Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO): Der Hirntod als der Tod des Menschen, 2. A.MA.09/01, S.30ff

Weitere ergänzende klinische Untersuchungen, z.B. der Bulbovagalreflex, Vestibulo-okulärer Reflex oder der Atropin-Test, sind nicht in den offiziellen Richtlinien der Bundesärztekammer enthalten. Aber auch diese Tests prüfen Hirnstammreflexe.

Dr. Martin Klein, Neurologe:

"Um die Richtlinie der Bundesärztekammer peinlich genau zu befolgen, genügt es bei einem Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma zweimal im Abstand von 12 Stunden tiefe Bewußtlosikeit, Fehlen der Hirnstammreflexe und der Eigenatmung festzustellen (bei Betrachtung einiger Vorsichtsmaßregeln oder Ausschlusskriterien wie z.B., dass keine atemlähmenden Medikamente gegeben wurden, Bundesärztekammer 1997)."

[…]

"Es ist festzuhalten, dass wichtige Hirnanteile, wie z.B. der Thalamus, die Basalganglien, sowie Teile des Hirnstammes und das Kleinhirn der klinischen Prüfung nicht zugänglich sind."

[…]

"Die Gleichsetzung des "Hirnstammtodes" mit dem Tod des Menschen hat den Briten polemische Kritik, auch von deutschen Autoren, eingebracht, da nunmehr der schlüpfrige Pfad zur Entwicklung eines "Teilhirntodes" betreten worden sei. Wie schon gesehen, geht zumindest diese Kritik ins Leere, da auch in Deutschland in der Realität der Hirntod, wie gesagt, nur durch Ausfall von Hirnstammfunktionen "nachgewiesen" wird."

Quelle: Dr. Martin Klein. Hirntod und Hirntoddiagnostik - eine kritische Betrachtung. In: Handbuch Intensivpflege. 5. Erg.Lfg. 6/98. Meier, Friesacher, Lange. S. 3ff.

Link zu einem Beitrag zur Hirntoddiagnostik von Dr. Martin Klein, Niedergelassener Arzt in Gemeinschaftspraxis Dres. Klein, Kreienkamp, Oehler. http://www.dr-oehler.de/klein-hirntod.htm

Dipl.-Psych. Roberto Rotondo
INFORMATIONSSTELLE
Transplantation und Organspende
www.transplantation-Information.de

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update: 04.06.2006    by: Roberto Rotondo