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Re: Wie viele Leben werden gerettet??


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Geschrieben von Renata am 02. Dezember 2007 13:19:24:

Als Antwort auf: Re: Wie viele Leben werden gerettet?? geschrieben von Bruder Johannes am 02. Dezember 2007 11:50:41:

> Und ich hoffe, dass irgendwann jemand bereit ist, ihm eine Niere zu "schenken", wenn es denn soweit ist, dass die Krankheit sich bei ihm so weit auswirkt, dass er an die Dialyse muss.
>Stichwort "schenken"! Das ist auch so ein Schwachsinn. Jemand "darf" seine Niere nicht verkaufen, außer er fliegt nach Saudi-Arabien und verhökert die dort, er "darf" sie nur umsonst hergeben "schenken", aber die Ärzte und die Pharmafuzzis "dürfen" sich dumm und dämlich verdienen.
>Ich hab mal (ich glaub im "Spiegel") einen interessanten Bericht über einen jungen Mann gelesen, der seiner Cousine ein Drittel seiner Leber "geschenkt" hat und welche gravierende gesundheitliche Probleme er danach hatte.
>Ich glaub, er hat seine Lebenserwartung durch die Aktion drastisch reduziert, gesund hat sich das zumindest nicht angehört (u.a. 20 Kilo Gewichtsverlust).
>Soviel zum Thema Lebendspende.
>Rein menschlich hab ich natürlich Verständnis dafür, dass jeder egoistisch mit allen Mitteln so lange wie möglich leben will, schließlich leben wir nur einmal, auch wenn viele Religionsspinner den Leute was anderes erzählen wollen.

.....
Das "Schenken" bezog sich nicht auf eine Lebendspende, sondern ich definiere auch das Organ eines Verstorbenen als Geschenk.

Du nennst die Lebendspende egoistisch? Mein Mann nennt es Liebe. Ich habe ihn nicht gebeten oder gar gezwungen, seinen Körper für mich aufschnibbeln zu lassen. Wir wussten beide, dass es auch eine große Gefahr für den Spender darstellt.
Es kann immer wieder zu Komplikationen kommen, nein, es kommt auch immer wieder zu Komplikationen (siehe deinen Bericht). Mein Mann ist sich dessen bewusst, dass, wenn ihm z. B. ein Unfall passiert und er seine verbliebene Niere verlieren sollte, er selber an die Dialyse muss. Aber was solls, sagt er sogar selber.
Wenn man immer wieder eine negative Seite zu einem wundervollen Ereignis findet, vor allem Angst hat, so erpicht auf sein eigenes Leben ist, kann man sich doch gleich im Keller einschließen, keinen Menschen an sich ranlassen und für den Rest meines Lebens da unten „allein“ bleiben.

Und genau deshalb sollte eine Organspende freiwillig sein.
Denn da fällt das Stichwort „verkaufen“ - Es geht darum, dass die armen Leute durch Reiche Leute ausgenutzt werden. Sie bekommen für ihr Organ nicht genug Geld und bekommen keine richtige Nachversorgung. Das Geld, das sie für ihr Organ bekommen würden, wäre nur ein Tropfen auf einem heißen Stein und würde nur für eine kleine kurze Zeit deren Not lindern. Danach wären sie wieder genau an demselben Punkt der Armutsgrenze. Deshalb ist der Verkauf absolut "Sch...."
Du weißt hoffentlich, dass die Dialyse nicht der Renner ist. Mein Mann konnte meinen verstochenen, teilweise von oben bis unten mit Blutübergüssen überzogenen Arm nicht mehr sehen. Die falsch eingestellten Maschinen und und und.. Und er wollte mit mir zusammen alt werden, was mit der Dialyse nicht hundertprozentig möglich ist.

Ich habe meinen Großvater siechend an dieser Krankheit sterben sehen und ich war 19, als meine Mutter qualvoll an einem Blutgerinnsel, welches durch die blutverdünnenden Mittel an der Dialyse ausgelöst wurde, gestorben ist. Hast du schon einmal ähnliches durchlebt?

Was um Himmels willen ist denn deiner Meinung nach so schlimm, wenn ich einem toten Körper, der in der Erde eh nur verfault und verrottet, die Organe entnehme und kranken Leuten durch diese Organe wieder ein vernünftiges und vor allem "wertvolles" Leben schenke, wenn es nach deiner Meinung nach sowieso nach dem Tod nichts mehr gibt? Das verstehe ich dann erst recht nicht.

Mir ist es total egal, was nach meinem Tod mit meinem Körper passiert. Ich bin Organspender, weiß nicht, was man nach meinem Tod noch verwenden kann, da ich Tabletten nehmen muss ( - Oh Gott, jetzt kommt wieder die Pharmaindustrie; die verdient übrigens an der Dialyse weitaus mehr, als an den Mitteln nach der TX), aber wenn jemand durch meine Spende wieder ein halbwegs normales Leben „leben“ darf, dann war es mein gelebtes Leben wert.





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