BEITRÄGE IM FORUM ORGANSPENDE UND TRANSPLANATION

Re: Wie viele Leben werden gerettet??


FORUM ORGANSPENDE UND TRANSPLANTATION


Geschrieben von Renata am 01. Dezember 2007 15:50:43:

Als Antwort auf: Re: Wie viele Leben werden gerettet?? geschrieben von Margot Höfle am 26. November 2007 01:02:55:

>Liebe Francoise,
>lesen Sie doch bitte das Buch von E. Wellendorf einmal. Ich habe es getan. Die Autorin hat selbst mit Transplantierten gearbeitet und sich mit ihren Krankheitsnöten auseinander gesetzt. Es ist sehr sensibel geschrieben, und es ist ergreifend zu lesen, wie manche Betroffene gerade durch die Transplantation in tiefe seelische Krisen geraten sind.
>Ich für meinen Teil würde NIEMALS ein Fremdorgan in mir tragen wollen - ich weiß, ich würde an den Schuldgefühlen zugrunde gehen. Denn Tatsache ist und bleibt: Es MUSS ein Mensch sterben, damit eine Transplantation überhaupt erst durchgeführt werden kann - und Tatsache ist auch dass ich mir durch éine Transplantation das Leid der betroffenen Familie zu Nutzen mache - damit könnte ich NIEMALS leben. Das ist meine ganz persönliche Überzeugung.
>Liebe Grüße.

>>Ich für meinen Teil würde NIEMALS ein Fremdorgan in mir tragen wollen - ich weiß, ich würde an den Schuldgefühlen zugrunde gehen.
>Die ganze Tranplantationsmedizin ist ökonomischer Wahnsinn. High Tech zur Freude der Pharma. Die Nachsorgekosten der Hammer, die meisten Leute sind volkswirtschaftlich abgeschrieben, viele haben sich die Organe selber versaut (Rauchen, Saufen, Schmerzmittelabusus). Es kann nun einmal nicht jeder 80 werden, das ist in der Natur nicht vorgesehen.

Hi,
es ist schon ein Kunststück solchen Schwachsinn, von wegen "jemand "muss" sterben, damit ein Kranker leben kann", zu verzapfen, wenn man nicht selbst betroffen ist. Ja, man kann es tagtäglich mitansehen, dass all diejenigen, die nicht Organspender waren, plötzlich wieder auferstanden sind.
Ich bin nicht besonders religiös, aber es ist schon erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit "Christen" am Körper festhalten, wenn angeblich eh nur die Seele in den Himmel kommt.
Ich selber habe eine Niere von meinem Mann geschenkt bekommen. Ich habe meine eigenen Nieren weder durch Saufen, Rauchen oder sonstwas versaut. Bei mir ist es einfach nur ein blödes defektes Gen. Dasselbe Gen habe ich auch meinem Sohn vererbt. Und ich hoffe, dass irgendwann jemand bereit ist, ihm eine Niere zu "schenken", wenn es denn soweit ist, dass die Krankheit sich bei ihm so weit auswirkt, dass er an die Dialyse muss.
Und zum Thema Depressionen nach der TX (Abkürzung für Transplantation): Was ist mit kranken Leuten vor der TX. Glaubt ihr da gibt es niemand, der nicht auch an Drepressionen leidet? Darf man oder muss man die eurer Meinung nach unter den Teppich kehren? Sind diese seelischen Löcher nicht gleich gewichtig?

Und volkswirtschaftlich abgeschrieben sind die meisten nicht erst nach der TX, sondern meistens schon lange Jahre davor.

In diesem Sinne kann ich für euch "Nichtbetroffene" nur hoffen, dass niemals einer eurer Liebsten ein Organ brauchen wird.

Grüße
Renata





Antworten:


FORUM ORGANSPENDE UND TRANSPLANTATION